Wie Spiegel-Online am 6.1.2015 meldet, will sich die FDP mit ihrem neuen Logo ein neues Image zulegen: „Die zuständige Werbeagentur hatte einen ,radikalen Neustart in der Darreichungsform‘ versprochen. Zwar dominieren die traditionellen Parteifarben weiterhin, Magenta soll der Partei, der soziale Kälte unterstellt wird, aber einen wärmeren Touch verleihen.“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fdp-mit-neuem-logo-magenta-ergaenzt-blau-und-gelb-a-1011412.html)

Das ist seitens der Agentur eine dreiste Behauptung: Reines Magenta ist eine kalte Farbe und bringt niemals einen wärmeren Touch. Beim FDP-Logo wirkt es zusammen mit dem reinen Gelb und dem ins Cyan spielenden Blau – was den Druckfarben CMY für den Vierfarbdruck entspricht – eher wie das Logo eines Herstellers für Tinten- oder Tonerpatronen. FDP stünde dann wohl für „Farbige Drucker-Patronen“. Wäre wirklich mehr „Wärme“ gewünscht gewesen, man hätte das Gelb ein bisschen rötlicher und damit wärmer halten können. Dazu das klassische Königsblau, das hätte schick werden können.

Andererseits ist es natürlich verständlich, dass man in der FDP darauf hofft, mit einem neuen Logo wieder mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Das dürfte gelungen sein. Jedoch sind Zweifel berechtigt, ob Aufmerksamkeit auch mit Zustimmung gleichzusetzen ist. Sicher ist eine gelungene Außendarstellung für Unternehmen bzw. Parteien sehr wichtig. Aber das Logo allein (so ehrlich muss man sein) macht noch keinen Unternehmens- bzw. Wahlerfolg aus, da müssen schon die Produkte bzw. Inhalte stimmen.